Sonntag, 26. Mai 2013

Fragen bei denen man sich fragt, wieso man sich sowas eigentlich fragt...


Hallo ihr Lieben. Ich hatte die fixe Idee, eine neue Kategorie einzuführen. Und zwar stelle ich mir selbst manchmal Fragen, auf die eigentlich selten einer die Antwort weiß weil sie einfach zu dumm, zu makaber oder vielleicht sogar zu offensichtlich sind.
Ich werde damit heute einfach mal anfagen. Es werden bestimmt einige speziell diese Frage nicht gut finden, andere finden es vielleicht gar nicht so doof aber ich dachte, ich fange mal mit einem wirklichen Kracher an.
Ich wäre euch einfach sehr verbunden, wenn ihr mir mal sagt, was ihr davon haltet. Kommt das Ganze halbwegs gut an, werde ich daraus eine kleine Reihe machen. Genug gequatscht ich fang jetzt mal an:


Wie wurde man früher eigentlich zum Scharfrichter ? War das ein Ausbildungsberuf ?

Wir alle wissen sicherlich, was ein Scharfrichter war. Das erste was uns dazu wohl einfällt: Er war der Vollstrecker der Todesstrafe. Früher quasi normal, heute noch schwer vorstellbar. Aber genau hier gehts schon los. Nicht nur diese Vollstreckung zählte zu seinen Aufgaben, nein auch das Entlocken von Geständnissen, egal ob mit oder ohne Folter. 
Aber wie wurde man denn nun Scharfrichter ?
Es war tatsächlich ein Ausbildungsberuf, meist in der Familie weitergegeben, sodass ganze Familiendynastien diesen Beruf erlernt und ausgeführt haben. Das Ganze hat auch einen einfachen Grund, Scharfrichter waren zwar angesehen, gehörten aber zu dem "unehrlichen" Berufsfeld. Das heißt, dass eigentlich keiner so wirklich mit denen anbändeln wollte. So wurde auch viel innerfamiliär geheiratet und dieses Wissen immer weitergegeben.
Manch einer lernte allerdings auch von einem Meister, was ja heute auch nicht viel anders ist. Nur halt in anderen Berufen.... das wäre ja auch was.
Scharfrichter mussten natürlich auch im medizinischen Bereich ein bisschen Ahnung haben, immerhin war man ja erst der Oberboss, wenn man einen Kopf mit einem Schlag abtrennen konnte. Da wurde die Masse richtig zickig wenn das nicht mit einem Mal funktioniert hat. Sogar so zickig, dass der Scharfrichter selbst gelyncht wurde. Die Guten hatten also ordentlichen Druck, ihren Beruf ordentlich auszuführen.
Hatte ein junger Mann (hauptsächlich waren es tatsächlich Männer) also diese Fähigkeiten der Vollstreckung, Entlockung und Medizin erlangt, legte er, wie auch heute, eine Meisterprüfung ab und wurde bei erfolgreichem Bestehen Scharfrichter. Mit dieser Tätigkeit verdienten sie sogar recht ordentlich, waren ja auch irgendwo "Ordnungshüter".
Trotzdem blieben wenige nur allein bei diesen Tätigkeiten. Oft wurde das Amt mit dem des Abdeckers gleichgestellt oder zusammengelegt.
Und, man mag es kaum glauben, die Scharfrichter machten teilweise sogar den Medizinern richtig Konkurrenz. Sie kannten sich oftmals genauso gut aus, waren wesentlich öfter verfügbar und nicht ganz so teuer.
Also man sieht es ganz gut, der Scharfrichter war früher ein stinknormaler Beruf (was er heute gottseidank nicht mehr ist). Und eine Meisterprüfung gibt es ja heute sozusagen auch noch ;)



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